Familie

Luxus-Rentner und Aldi-Wein

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Altersvorsorge: Sorgt endlich vor! Ich will euch später nicht durchfüttern

Am 25.02.16 in FOCUS-online Redakteurin xy

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ES   Leider lese ich den Artikel erst heute. Ist aber besser, denn ich muss mich nicht so lange darüber aufregen. Selten habe ich einen so menschenverachtenden, arroganten und sich selbst überschätzenden Artikel gelesen.

Ich nehme mal an, dass Sie ein verwöhntes Einzelkind waren, dass ihre Eltern ihr Studium finanziert haben und in einem Single-Haushalt leben. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie in irgend einer Form bindungsfähig sind. Durch ihr Studium haben sie einen gut bezahlten Job und können sich noch so manchen Luxus leisten.

Das glauben sie, berechtigt sie über andere Menschen zu urteilen und sie zurechtzuweisen.

Eine ganz normale Familie, wie es tausende bei uns gibt.

Falls es ihnen möglich ist, stellen sie sich doch mal einen Familienvater mit Ehefrau und 2 Kindern vor. Er konnte nicht studieren und hat einen Handwerksberuf erlernt und mit gutem Erfolg beendet. Er hat sich eine gute Position an seinem Arbeitsplatz erarbeitet.

Wegen der Insolvenz seines Arbeitgeber verliert er seinen Arbeitsplatz und ist zunächst einige Zeit arbeitslos. Dann findet er glücklicherweise wieder einen Arbeitsplatz, aber er muss erhebliche Abstriche bei seinem Einkommen machen.

Er bringt am Monatsende lediglich noch einen Nettolohn von € 1.300 nach hause. Was tun die beiden Eltern? Sie entschließen sich, dass die Frau ebenfalls wieder arbeiten geht. Sie war durch die Geburt ihrer Kinder und deren Erziehung in den ersten Jahren, seit 8 Jahren nicht mehr berufstätig.

Sie findet keinen neuen Arbeitsplatz, der ihrer früheren Tätigkeit als Chef-Sekretärin entspricht und nimmt notgedrungen, eine niedrig dotierte Arbeit an. Sie erhält den „Mindestlohn“ von € 8,50.

Das 2. Auto wird verkauft, der Mann fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, damit die Frau neben ihrer Arbeit auch noch die Kinder entsprechend transportieren kann.

Trotzdem fehlt den Kindern künftig das gewohnte, liebevolle Leben in der Familie. Sie kommen aus der Schule und sind alleine. Die Mutter fehlt ihnen. Sie suchen sich „Freunde“ und laufen Gefahr, die falschen Freunde zu finden.

Das neue Familieneinkommen hat die Lebensweise der Familie ziemlich stark verändert.

Sie sehen sich abends die Tagesschau an und hören, dass der Vorstandvorsitzende der XY-Bank im vergangenen Jahr ein Einkommen von 60 Millionen Euro hatte.

Ich habe auch einen Arzt zum Freund. Der muss seinen Patienten eine Beratungsgebühr berechnen, wenn die niesen und er „Gesundheit“ wünscht. Trotzdem ist sein Einkommen auch nicht übermäßig.

Bei den zu niedrigen Löhnen/Gehälter/Renten, bleibt kein Euro übrig

Das Problem ist nicht, wie sie in ihrem verbiesterten Denken glauben, dass die Menschen sich keine Gedanken über ihre Altersvorsorge machen. Sie sind oft gar nicht in der Lage, weil die Löhne und Gehälter mind. 30% zu niedrig sind, gegenüber unseren europäischen Nachbarn. Sie können auch die Tricks der Banken und Versicherungen nicht erkennen.

Viele glauben zu sparen, falls sie das überhaupt können. Sie verzichten auf viele Dinge und stellen nach einigen Jahren fest, dass nichts nennenswertes mehr da ist.

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Die obige Familie hat keinen einzigen Euro übrig für eine private Altersvorsorge. Sie kümmern sich in erster Linie um ihre Kinder und deren Ausbildung. So wie ihre Eltern das vielleicht auch getan haben. Ihre eigenen Ansprüche stellen sie als Eltern vorläufig zurück. Und SIE verurteilen diese Menschen, nur weil sie befürchten, auch etwas für die Allgemeinheit tun zu müssen.

Dabei fällt mir auch auf, dass sie sehr undeutlich ihre Befürchtungen äußern. Welche Renten sollen sie denn künftig bezahlen müssen und wie?

„Mehr Risiko gleich mehr Rendite“ ist für die obige Familie ebenfalls keine Wahlmöglichkeit. Sie mussten sich auch irgend wann entscheiden, ob sie sich eine Immobilie zulegen, oder weiter zur Miete wohnen. Sie haben hoffentlich nicht die doch so günstigen Hypothekenkonditionen genutzt, denn das könnte in kurzer Zeit der finanzielle Tod der Familie bedeuten. Eine Zinserhöhung und die ist von 1% ausgehend, schnell erreicht, bedeutet, dass die Belastung gleich zu einem Mehrfachen ausartet. Eine Erhöhung von minimalen 2% bedeutet dann sofort die 3fache Belastung. Das schaffen sie dann nicht mehr und die Bank kassiert die Immobilie.

Sie äußern sich, dass Tagesgeld „besser als nichts“ sei. Da muss ich ihnen widersprechen.

Nichts ist null. Tagesgeld liegt darunter.

1% für Tagesgeld ist bei einer Inflation von 5% gleich Geldvernichtung (es ist noch nicht lange her, da hatten wir 8%). Der Weg in die Armut. Man nennt das heute Finanzrepression.

Da sind wir gleich beim richtigen Thema. Das Volk verarmt und das mit System.

Wir haben die schlechteste Regierung seit Menschengedenken. Denn sie handeln bewusst und ohne Skrupel gegen das Grundgesetz und gegen ihren abgelegten Eid als „Abgeordnete“. Damit generell auch gegen die Bevölkerung. Das Schlimme daran ist, dass wir diese Regierung ja selbst gewählt haben. Aber statt jetzt zu handeln, schweigen wir wieder und schauen zu, was da bei uns passiert.

Ich wünschte, sie erreichen ein Zipfelchen ihres Luxus-Rentner-Traums. Aber ich befürchte, dass auch sie in das Gebrüll mit einstimmen müssen.

Wenn sich nichts ändert in Deutschland, wird auch Ihnen der „Aldi-Wein“ nicht erspart bleiben. Ihre Arroganz wird bis dahin aber auch verschwunden sein.